Einfach mal das Handy weglegen.
Das gilt auch für dein Kind. 😁✌🏻
Denn wenn du jetzt gedacht hast, dass dieser Handy-Weglegen-Und-Durchhalten Satz nur für dein Kind war hast du zwei Dinge noch nicht verinnerlicht.
1. You Go First… zuerst bist du einmal wieder im Hier und Jetzt, statt so viel Zeit am Handy zu verbringen.
Dein Kind folgt deinem Beispiel – wenn auch zeitverzögert.
2. Die Medienzeiten der Kinder sind unter anderem der größte Verhinderer von Motivation und Aufnahmevermögen, wenn es um schulische Inhalte geht.… Wenn dein Kind das Handy weglegen soll, wird es anstrengend. Jetzt heißt es durchhalten: für dich als Elternteil.
Aber Fakt ist: weniger Handy- und Zokerzeiten bedeuten bessere Leistungen…
Du möchtest die Hintergründe erfahren?
Beim Zocken und Surfen auf Social-Media-Kanälen kann das Gehirn das Hormon Dopamin freisetzen. Dopamin wird oft als “Glückshormon” bezeichnet und ist für die Belohnungsreaktionen des Gehirns verantwortlich.
Es wird ausgeschüttet, wenn wir etwas Angenehmes erleben oder erwarten, wie zum Beispiel beim Erhalten von Likes, Kommentaren oder Nachrichten auf Social Media, sowie Inhalt sehen, die uns interessieren. Wir wollen mehr davon. Von den Inhalten, den Likes, dem Gesehenwerden…. vor allem aber wollen wir unbewusst mehr von diesem Glücksbotenstoff!
Unser Gehirn sorgt dafür, dass wir dieses MEHR DAVON fühlen. Ob wir das nun wollen oder nicht.
Diese Dopaminausschüttung kann zu einem kurzfristigen Gefühl der Befriedigung führen und dazu beitragen, dass wir weiterhin auf Social Media aktiv sind.
Wichtig ist dabei, dass durch die Algorithmen der Plattformen ein klares Profil unserer Interessen erstellt wird.
Das heißt, wir bekommen konsequent Inhalte, die wir vorher auch schon geliked haben oder uns interessieren, verstärkt in unseren Feed eingespielt.
Das Produkt sind wir selbst: die Plattformen sind nicht kostenfrei, weil es gute Menschen gibt, die uns das zur Verfügung stellen.
Die Plattformen verdienen durch unsere bevorzugten Klicks ihr Geld damit, dass wir möglichst lang auf der Plattform bleiben und somit zum einen den Einfluss dieser Plattformen vergrößern und uns zudem auch Werbeanzeigen effektiv präsentiert werden können. Dein Gehirn ist im höchsten Zustand der Aufnahme und des Interesses.
Sobald das Zocken beziehungsweise Surfen beendet ist, kommt es zu einem drastischen Dopaminabfall und sogar zu einer Entzugserscheinungen im Gehirn: das Gehirn möchte sofort wieder Input bekommen und verlangt dringenst nach einer Wiederaufnahme der vorhergehenden, befriedigenden Tätigkeit.
Selbst durch Disziplin und Vernunft ist es jetzt nicht möglich, inhaltlich für das Gehirn nicht so spannende Inhalte nun aufzunehmen.
Lernen oder Schularbeiten machen? Vergiss es!
Zudem fehlt die rasche Abfolge von Bildern und Geräuschen.
Unser überreiztes Nervensystem ist im ersten Augenblick unterfordert.
Das macht die Konzentration auf schulische Inhalte und Lernen nahezu unmöglich.
Unser Gehirn ist enttäuscht und gelangweilt und lehnt, bildlich gesprochen, diese Zufuhr an „langweiligen und unspektakulären“ Informationen schlichtweg ab.
Wie leicht fällt es dir jetzt, dich aus dieser Konstellation selbst zu lösen und das Handy jetzt einfach weg zu legen… !? Viel – leicht jetzt.
Herzlichst, deine Susanne Seitz