Kinder daheim … Eltern am Rande des Nervenzusammenbruchs?
„Wann geht endlich die Schule wieder los?“, fragen mich meine Klienten. „Das gibt es doch wohl nicht!“
Stimmt: so etwas gibt es nicht! Genauer gesagt: so eine Situation gab es noch nie.
Und was wir gerade erleben ist ja auch nicht Homeschooling- es ist Isolationschooling.
Ins kalte Wasser geworfen mit der Aufforderung: „Schau mal, ob du schwimmen kannst…!“
Die Kinder sind jetzt innerhalb der eigenen Familie seit mehr als fünf Wochen beinahe 24/7 …
Die Eltern sind zum Teil deswegen, aber auch wegen der unsicheren wirtschaftlichen Situation angespannt.
Was diese Zeit so herausfordernd macht ist, dass dir niemand ein allgemein gültiges Patentrezept geben kann.
Weder für das, was jetzt ist, noch für das was wird.
Für Präzedenzfälle gibt es keinen vorgefertigten Lösungsweg und schon gar keinen allgemeinengültigen.
Es gibt ehrlich gesagt nicht einmal die EINE Wahrheit, sondern nur Meinungen.
Denn die Realität per se gibt es nicht. Jeder erlebt diese Zeit anders. Selbst Mitglieder einer Familie, die in demselben kleinen Kosmos leben, schildern völlig verschiedene Gefühle, Meinungen, Erlebnisse, Einschätzungen…
Du kannst es sogar reduzieren auf eine Momentaufnahme: nur allein von einem gemeinsamen Abendessen. Jeder erlebt es anders. Wir erleben Wirklichkeit nicht wie sie ist, sondern wie WIR sind: mit all unseren Erfahrungen, Glaubenssätzen, Tagesbefindlichkeiten, Charaktereigenschaften.
Und darin liegt genau der Ansatz dazu, wie wir alle mit dieser Ausnahmesituation umgehen können… oder es lernen können, damit umzugehen.
Doch dazu darf natürlich eine Bereitschaft da sein, etwas an den eigenen Denkmustern und Verhaltensstrukturen zu ändern.
Das geht nicht immer so leicht, wie wir es gerne hätten. Am besten so auf Knopfdruck gelassen, zuversichtlich und humorvoll zu sein…
Ich weiß das aus eigener Erfahrung, dass es schwer sein kann!
Aber es geht! Auch das weiß ich nicht nur aus eigener Erfahrung, sondern aus der langjährigen Erfahrung durch die Begleitung meiner Klienten.
Und wie? Das wäre jetzt genau die Frage, die es in dieser Zeit zu beantworten gilt.
Fakt Nummer eins, was du jetzt tun kannst: deine Einstellung genauer beleuchten.
Bist du gerade im Kampf mit der Situation? Wie gehst du damit um, dass dir gerade jeden Tag viele neue, unbekannte Herausforderungen gestellt werden? Wie gehst du mit deiner Familie um und vor allem auch: wie gehst du mit dir selbst um?
Wie viel jammerst du im Gespräch mit Freunden am Telefon und ihr spielt das beliebte Jammerpoker: wem es am besch… geht, wer die anstrengendste Situation hat, wer die schlechtesten Mediennews hat… der übertrumpft den anderen und hat ….gewonnen?!
Ich bin auf verschiedenen Elternforen und die Jammerei über die eigenen Kinder, die Regierung, die Schule… das niederzuschreiben würde täglich duzende Klopapierrollen füllen.
Der erste Punkt also: HÖR AUF ZU JAMMERN! (Und zwar nicht, weil Klopapier gerade das weiße Coronagold ist! Sondern weil es nichts bringt!)
Es ist gerade so wie es ist. Akzeptiere es und lerne damit umzugehen! Aber zuallererst lass das Jammern, das Verurteilen von anderen, das Opferdenken!
Punkt zwei: schau auf das, wofür du dankbar bist in deinem Leben!
Du frühstückst gerade mit deinen Kindern?
Danke, dass wir gerade Zeit für einander haben!
Danke, dass du welche hast!
Danke, dass du Frühstück hast! Danke, dass du einen Raum hast, in dem du frühstücken kannst!
Danke, dass du Strom, Handy, WLAN hast, so dass du diesen Artikel lesen kannst!
Danke, dass wir in einem Land mit Frieden leben!
Danke, dass du lesen kannst (für die Fähigkeit sowie die gesundheitliche Voraussetzung deine Augen)! Danke, dass du…
was fällt dir dazu noch ein?
Rede doch einfach mal mit deiner Familie darüber oder schreibe es dir auf… jeden Tag.
Denn dann veränderst du deine Denkweise.
Unser Gehirn ist plastisch… es ist formbar und trainierbar. Es greift jetzt ganz langsam nach dem Schalter …. der Schalter, von dem wir oben gesprochen haben…. um ihn zu betätigen!
Gibt es den Schalter jetzt doch? Ja! Aber selbstgemacht!
Durch Training im Kopf.
Es gibt keinen Schalter für alle.
Aber deinen Schalter gibt es.
Der funktioniert auch nur bei dir, weil er genau auf deine Persönlichkeit und auf deine Situation hin passen darf.
Mentaltraining bedeutet, dass du trainierst! Dass du den Muskel in deinem Kopf fit werden lässt für die Aktivität, die du haben möchtest.
Der Muskel „Jammern“ (und damit Zuwendung und Mitgefühl der Gemeinschaft erwirken) …
der wird im Augenblick oft sehr intensiv trainiert.
Wie wäre es, wenn du heute den Muskel „Dankbarkeit“ trainierst. Fokussiere dich darauf, wofür du dankbar bist. Jetzt gerade!
Wie geht es dir damit? Wo fühlst du in deinem Körper dieses Gefühl der Dankbarkeit? Wie reagieren deine Gedanken auf diesen ersten Gedanken in die positive Richtung? Entsteht daraus der nächste Gedanke?
Da entsteht gerade dein Schalter! Herzlichen Glückwunsch!!!!
Viel Spaß beim Training und Schalterschaffen!
Herzlichst, deine Susanne Seitz
Termine zum Mentaltraining derzeit ausschließlich via Telefon und Videocall im geschützten Raum