Verbringt Dein Kind viel Zeit am Computer und am Handy? Zu viel?
Liebt es Videospiele auf dem PC, auf dem Gameboy, dem iPod, auf dem Tablet & Co, Chats mit Freunden und vergisst darüber Raum und Zeit?
Normalerweise sprechen wir bei diesem Zustand im positiven Kontext von Flow: eine sehr positive Befindlichkeit bei dem unser Gehirn die sogenannten “Alphawellen” erzeugt. Alphawellen treten auf, wenn wir sehr entspannt und gelassen sind.
Leider wirken unsere Kinder nach einer langen Phase am Computer weder entspannt noch gelassen. Vor allem dann nicht, wenn wir als Eltern sie darauf hinweisen, dass jetzt genug Zeit an diesem elektronischen Medium verbracht wurde.
Während die Jungs eher zu Spielen wie Warcraft oder Clash of Clans tendieren, neigen die Mädchen zu stundenlangem chatten über WhatsApp, Facebook, Instagram, Tumblr und Twitter.
Beide Formen können, wenn diese Freizeitbeschäftigung exzessive Maße annimmt, als “Sucht” bezeichnet werden.
Die Internetsucht / Computersucht bezeichnet symptomatisch oft einen Teufelskreis: die vermehrte Computer-Nutzung und die Probleme in der realen Welt verstärken sich darin wechselseitig. Schließlich kann die exzessive Computer-Nutzung eine Eigendynamik mit Zügen von Suchtverhalten entwickeln. Professionelle Hilfe brauchen Betroffene spätestens dann, wenn relevante, psychische Störungen hinzutreten oder verstärkt werden. Dazu zählen zum Beispiel Depression, Aggression oder Angststörungen.
Welche Möglichkeiten gibt es, darauf zu reagieren?
Die erste Wahl der Mittel sollte immer sein, dem Kind/Jugendlichen eine Ersatzbeschäftigung anzubieten, die reizvoller ist, als das Computerspiel oder das Chatten selbst.
Auch ein Gespräch, in dem die eigene, elterliche Sorge um Wohlergehen des Kindes/ des Jugendlichen im Vordergrund steht, kann sinnvoll sein. Vorwürfe und Kritik am Verhalten des Kindes/Jugendlichen führen erfahrungsgemäß zu Abwehrreaktionen und zur zusätzlichen Distanzierung von den Eltern.
Kompromisse und Vereinbarungen in Bezug auf den Zeitfaktor und/oder auf die Tageszeit, sind dabei die bessere Lösung.
Ganz wichtig ist auch die eigene Reflexion: wo im Leben von uns Erwachsenen zeigen wir ähnliches, exzessives Verhalten? Im Sport? Beim Fernsehkonsum? Beim Essen? Oder hängen wir vielleicht selbst stundenlang am PC und am Handy? Wo leben wir unseren Kindern genau dieses Muster vor?
Wenn du Fragen zu diesem oder anderen Themen hast, schicke mir einfach eine eine Mail.