… oder: ein Selbstversuch
Eines meiner Kinder hatte vor kurzem ein Leistungstief. Ja, das kommt auch bei einem Kind vor, dessen Mutter Studienrätin und Coach ist… Nun, konkret war es ein Notendauertief.
Von sich aus hat es daraufhin beschlossen, den iPod und das Handy weg zu legen. Und das seit drei Wochen. Komplett weg.
(Zusatz 1: Wer pubertierende Kinder hat weiß, dass so eine Entscheidung nur vom Teenager selbst kommen kann, um sinnvoll durchgehalten zu werden.
Zusatz 2: Ich als Mutter musste mich auch umstellen. Mein Kind war ja nun nicht mehr mal eben über’s Handy erreichbar … und die gemeinsame Zeit zum Spielen und die Zeit, in der ich mit meinem Kind sprechen konnte war ungewohnt sehr viel höher! Ebenfalls eine Umstellung… aber eine der angenehmen Art!)
Gestern haben wir gefeiert. Die drei Noten, die nach Hause kamen und stolz präsentiert wurden, waren die direkte Konsequenz von mehr Zeit, tiefere Entspannung und besseren Fokus.
Das Handy und der iPod liegen heute immer noch auf ihrem Parkplatz. Wenn Erwachsene von Teenagern lernen können…
(Zusatz 3: Gerade erst hat die DAK eine Studie herausgegeben, die davor warnt, dass rund 100.000 Jugendliche und Kinder in Deutschland süchtig nach Social Media sein könnten. Für die Untersuchung wurden 1.000 Jungen und Mädchen im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren neun Fragen gestellt. Beantworteten die Teilnehmer mindestens fünf Fragen mit Ja, wurde ihr Umgang mit sozialen Medien als problematisch eingestuft. Die Jugendlichen wurden dabei beispielsweise gefragt, ob sie heimlich Soziale Medien nutzen, oder ob sie auf Instagram und Co. verzichten könnten, wenn sie müssten. Insgesamt wurde der Medienkonsum von 2,6 Prozent der Befragten als kritisch festgestellt – was hochgerechnet auf Deutschland 100.000 Betroffene wären.
Die BLIKK-Medien-Studie aus dem Jahr 2017, bei der 5.573 Eltern und ihre Kinder befragt wurden, ist nicht weniger alarmierend. Die Untersuchung geht von einem engen Zusammenhang von zu hohem Medienkonsum und Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen aus, die sich schon im Säuglings- und Kleinkindalter durch Einschlafstörungen bzw. Sprachentwicklungsstörungen äußern können. Konzentrationsschwächen und Hyperaktivität gehören ebenfalls zu den schädlichen Auswirkungen.)