Sich motivieren nach einer Niederlage?
Während eines der Motivationsseminare in der Schule kam von einem Zehntklässler die Frage, ob es denn nicht frustrierend ist, wenn man sein Ziel steckt und dieses dann nicht erreicht.
Ja, im ersten Augenblick ist es bestimmt enttäuschend: aber nur wer jetzt aufgibt hat verloren.
Dazu zitiere ich gerne den ehemaligen Bayern-Torhüter Oliver Kahn:
Er hatte sich ein AAAA-Programm für den Fall der Fälle zurecht gelegt, das
ihm half, nach einer Niederlage wieder weiter zu machen.
A Antreten: (es muss weitergehen: zurück auf das Spielfeld oder in
die Schule! Eine Herausforderung zeichnet sich dadurch aus, dass sie dich herausfordert… dranzubleiben)
Als Babys hatten wir alle diesen Biss (Biss Ich’S Schaffe) beim Laufenlernen: wir sind nach jedem Hinfallen wieder aufgestanden – bis wir endlich laufen konnten. Sitzenbleiben war keine Option… Irgendwo in uns steckt also bereits diese Struktur! Finde sie wieder!
A Akzeptieren, dass ein Fehler passieren kann und dass dieser, wenn
er denn passiert ist, auch meist nicht mehr ungeschehen gemacht werden kann (wer wüsste das besser als ein Torwart, der soeben hinter sich greift?).
A Analysieren , was soeben schief gelaufen ist. Damit du beim
nächsten Torschuss, beim nächsten Test in der Schule, nicht noch einmal den gleichen Fehler machst. Warst du gut vorbereitet? Warst du konzentriert?
Hättest du in diesem Augenblick etwas anders machen können, das diesen
Fehler verhindert hätte? Hast du 100% gegeben?
Während meiner Heilpraktiker-Ausbildung meinte mein Dozent
einmal: einmal etwas verkehrt machen gilt als ein Fehler, beim zweiten Mal
ist es eine Entscheidung es verkehrt zu machen und beim dritten Mal ist es ein Muster …
Sorgen wir also dafür, dass es ein eimaliger Fehler bleibt. Wie geht es beim nächsten Mal besser?
A Abhaken! Dieser Fehler ist passiert. Wer sich jetzt gedanklich
ständig mit der Situation in der Vergangenheit beschäftigt, sie durchspielt und mit dem Ausgang hadert, bleibt energetisch im Fehlersystem hängen. Die
abgeschlossene Situation ändert sich deswegen nicht mehr: aber du könntest weitaus besser agieren und handeln, wenn du diesen Gedankenloop JETZT SOFORT
unterbrichst und die in der vorangegangenen Analyse bedachten Bereiche zur Verbesserung angehst.
Meine beiden Kinder sind Fußballspieler und beide wachsen mit
mir als Coach auf: bestimmt kein leichtes Brot für sie… 😄
Und es ist nicht so, dass sie deswegen nicht genau das machen würden, was alle Teenager machen, wenn ihre Eltern ihnen etwas sagen.😉
Doch es bleibt etwas hängen. Irgendwo im Unterbewusstsein. Denn plötzlich zitieren sie Oliver Kahn oder Winston Churchill (“Never, never,
never ever give up!”), wenn ich als Mama mal eine Niederlage wegstecken
muss.
Auch mein Leben hat seine Herausforderungen… das kriegen meine Kinder natürlich mit. Und zum Glück habe ich dann meine zwei G’scheithaferl, die mich wieder an meinen eigenen Geschichten erinnern, die ich ihnen irgendwann erzählt habe, als ein Spiel verloren war oder auf der Physik-Ex eine vernichtende Note prangte.
Was soll ich sagen: es hilft… auch bei mir! Ich denke an die vier A und an den alten “No-Sports”-Mann aus England: und weiter geht’s!💪🏻
(Nachtrag als imaginärer Beipackzettel)
Vorsicht: Coaching bei Jugendlichen kann dazu führen, dass die
Coachinginhalte im Bedarfsfalle von den Teenagern bei den Eltern angewandt werden. Zu Risiken und Nebenwirkungen ist nichts bekannt: außer einer gewünschten Veränderung der Denkstruktur beim Elternteil. 😜