Endlich Ferien…
Und der naive Glaube, dass danach alles besser ist.
Gerade bricht viel auf und auch zusammen in unseren jugendlichen Kindern.
Sie retten sich in die Ferien, geschafft von den Anforderungen in der Schule, manch einer waidwund von den vielen Prüfungen vor Pfingsten oder von Belastungen im sozialen Umfeld.
Oft … viel zu oft geht damit auch einher, dass sich Emotionen anstauen und explosiv entladen.
Im Umgang Miteinander, gegen andere, gegen Sachen und Gegenstände, gegen sich selbst …
Und jetzt erst mal frei? Verdrängen was war?
Ab in den Urlaub?
Nach den Ferien wird alles anders – von selbst.
Wird es nicht.
Ja, wir kommen zur Ruhe und auch in den Familien wird durch den fehlenden Termindruck das eine oder andere längst fällige Gespräch überhaupt erst wieder möglich.
Aber was tun, wenn der jugendliche Sohn immer wieder durch aggressives und uneinsichtiges Verhalten gegen alles rebelliert?
Was tun, wenn die heranwachsende Tochter so unendlich traurig und hilflos ist, dass sie sich selbst verletzt?
Was tun, wenn sich zeigt, dass der Druck zur Zeit einfach zu groß ist für einige unserer Teenager?
Das geht nicht eben mal von alleine weg. Klar ist der Urlaub in Kroatien, Italien, am Meer oder in den Bergen gut.
Aber es braucht mehr um diese Wunden zu heilen.
Kein oberflächliches Ferien-Pflaster, damit die Wunde nicht mehr zu sehen ist.
Dafür braucht es viel Liebe, Halt, Unterstützung, ein offenes Ohr, eventuell neue Strukturen wie andere Denk- und Verhaltensweisen, Verständnis, klare Grenzen, eine liebevolle Umarmung in Augenblicken, wo es keine Worte mehr gibt, mal nichts sagen – nur zuhören, …
Gerade diejenigen, die am schwersten zu lieben sind, brauchen es am meisten.
Die Rebellen, die Stillen, die Aggressiven, die Zurückgezogen, die Trotzigen, die Angepassten, … unsere Kinder in der Zeit, in der gerade alles anders ist als „wie immer“.
Wer braucht heute in deiner Familie am meisten Liebe, obwohl er / sie gerade in der letzten Zeit so unsagbar anstrengend war?
Gerade WEIL er / sie in letzter Zeit …
Ich wünsche euch gute Gespräche und stille Momente.
Herzlichst,
Eure Susanne Seitz