Ziele im neuen Schuljahr erreichen: wie geht das?
Das neue Schuljahr hat angefangen und ich erlebe immer wieder, dass die meisten Schülerinnen und Schüler gefühlt einfach so in das Jahr hineinstolpern, statt sich klarzumachen, was sie in diesem Schuljahr denn eigentlich erreichen wollen?
Und plötzlich ist Halbzeit und gefühlt haben sie die ersten Monate einfach verschlafen.
Warum das so ist?
Weil sie ist nie gelernt haben, wie das geht…. sich selbst zu motivieren für eigene Ziele.
Deswegen folgt hier an dieser Stelle eine kleine Kurzfassung beziehungsweise eine erste Anleitung, wie es möglich ist, ein neues Schuljahr oder eine neue Etappe sinnvoll zu beginnen.
Sinnvoll heißt hier: mit guten Gefühlen, sich klare Ziele setzen, sich Stück für Stück darauf einlassen, dass Leben Veränderung bedeutet und dass ich diese Veränderung selbst erzeugen kann.
Was kannst DU also tun, wenn du jetzt gerade vor einer neuen Etappe stehst:
- Formuliere positiv, was du in diesem Schuljahr erreichen möchtest. Ziele sollen positiv formuliert sein, da unser Gehirn und Gefühl sonst nicht wissen, wohin sie uns bewusst oder unbewusst steuern sollen. „In Mathe keine 5 mehr haben.“, funktioniert nicht, weil unser Gehirn sofort ein Bild dazu generiert, wo Mathe in Verbindung mit „5“ gebracht wird. Dies erzeugt Angst und Stress und lässt uns somit nicht die Möglichkeiten finden, die für eine 4 oder 3 in Mathe in diesem Jahr sorgen können. „Ich möchte in diesem Jahr in Mathe eine 3 schaffen!“ setzt schon mal den ersten Fokus. Denn daraus können die richtigen Fragen entstehen: „Wie schaffe ich eine 3? Mit welchen eigenen Veränderungen? Wer kann mir helfen? Wo kann ich etwas anfangen? Auf diese eigens generierten Fragen wird unser Gehirn automatisch Antworten suchen. Denn so ist unser Gehirn strukturiert.
- Deine Zielsetzung sollte frei von Vergleichen sein. Vergleiche sind immer relativ und eignen sich nicht für eine positive Zielsetzungen. „Ich möchte besser in Deutsch sein als letztes Jahr!“ ist zu undefiniert. Was heißt besser? Ist 4,2 besser als 4,3? Oder ist erst 3,9 besser beziehungsweise 3,3? Kann ich wirklich besser Deutsch als letztes Schuljahr oder benotet die Lehrkraft dieses Jahr anders? Vergleiche sind immer an eine bestehende Größe gebunden, die wir nicht unbedingt als Richtwert anerkennen können. Und dann fangen wir an, innerlich zu diskutieren und etwas zu zerreden beziehungsweise es uns schönzureden.
- Finde die richtige „Größe“ deines Ziels. Beantworte dazu bitte zuerst folgende Frage: Wie besteigst man die Zugspitze? Antwort: Stück für Stück. Wenn du unten stehst und auf diesen riesigen Berg siehst, wird dich dein Mut verlassen, diesen großen Berg besteigen zu können. Wenn du aber einen Blick aufs erste „Basislager“, die erste Hütte in geringer Höhe richtest, bekommst du ein bestärkeres Gefühl, dass du es schaffen könntest. Und dann die nächste Etappe. Du hattest in Englisch letzteres Jahr eine vier und möchtest in diesem Schuljahr eine 1? Klasse! Aber vielleicht wirst du es jetzt in diesem Augenblick selbst in dir merken, dass die 1 für dich noch nicht wirklich „greifbar“ ist. Als ob der Gedanke dich plötzlich selbst hemmt, dich mutlos werden lässt, diese große Leistung wirklich erreichen zu können. Traust du dir zu, im nächsten Test eine 3 zu schaffen? Ich bin mir sicher, dass du dir das zutrauen wirst und dass dies dich eher dazu bringt, die Veränderungen anzugehen.
- Dein Ziel darf konkret formuliert sein: „Ich werde dieses Schuljahr in Physik extra Übungen machen.“ Das ist zu schwammig, zu undefiniert. Wann machst du die Übung? Wie lange übst du? Welche Übungen machst du? Wer hilft dir, diese Übungen zu besprechen/ zu verbessern/ zu lösen/ …? „Ich übe heuer an den Tagen, an denen ich Physik vormittags in der Schule habe nachmittags 20 Minuten Physik: ich mache den Inhalt der Stunde noch einmal durch, schaue mir dazu ein YouTube Video an, schreibe mir zum Hefteintrag noch eigene Notizen/ Gedanken/ Hilfestellungen dazu. Löse eine Aufgabe dazu aus dem Buch. Schreibe mit die Formel dazu raus und hänge sie mir an den Schreibtisch.
- Dein Ziel darf aus eigener Kraft erreichbar sein. Bitte übernimm selbst Verantwortung für das Erreichen deiner Ziele. Englisch wird nicht einfach so leichter dieses Schuljahr. Aber DU wirst durch geeignetes Training und innere Einstellung besser. DESWEGEN wird es leichter. Übernimm Verantwortung dafür, dass du selbst etwas verändern kannst. Geh raus aus der Opferrolle, dass du im letzten Jahr die falsche Lehrkraft, hattest / zu wenig Französisch hattest, weil du krank warst/ dich lange Zeit nicht konzentrieren konntest, weil du Liebeskummer hattest. Es ist wie es ist und es wird, was du daraus machst! Das nennt man Selbstermächtigung.
- Dein Ziel darf „ökologisch“ sein. „Ich möchte das Ziel erreichen, es hat eine hohe Anziehungskraft für mich (zum Beispiel die drei in Englisch), aber bin ich bereit, den Preis dafür zu bezahlen (bestenfalls jeden Tag zehn Minuten dafür extra zu arbeiten)?“ Diese sehr wichtige Technik wird Ökocheck genannt (was sind die Vorteile und Nachteile vom Erreichen des Zieles UND was sind die Vorteile und Nachteile bei Nichterreichen des Zieles). Vor allem beim letzten Punkt kann dir ein Coach oder ein Mentor sehr gut helfen, da er etwas komplexer ist. Dieser Punkt kann nämlich innere, limitierende Glaubenssätze offenbaren oder auch einen Gegenspieler deines Ziels ans Tageslicht bringen, der dich bis jetzt daran gehindert wird, deine Ziele zu erreichen.
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