Einer meiner Freunde fragte mich vor kurzem:
„Warum bezahlst du so viel Geld und investierst so viel Zeit, damit deine Kinder all ihren Sport treiben können?“
Nun, dann muss ich wohl ein Geständnis machen…
Ich investiere das Geld und die Zeit nicht, damit meine Kindern Sport treiben. Mir persönlich ist es sogar egal, welchen Sport sie ausüben.
Wenn ich aber nicht für den Sport meine Zeit und mein Geld investiere, … wofür dann?
… für die Momente, in denen meine Kinder so ermattet sind, dass sie aufhören wollen – es aber nicht tun, sondern weitermachen.
… für jene Tage, an denen meine Kinder von der Schule nach Hause kommen und zu träge sind, um zu ihrem Training zu gehen – sie aber trotzdem gehen.
… dafür, dass meine Kinder diszipliniert, konzentriert und engagiert lernen – und zwar bewusst außerhalb der Schule.
… dafür, dass sie lernen, auf ihren Körper und ihre Ausrüstung gut aufzupassen.
… für die Augenblicke, in denen sie ihre Sportsachen zuverlässig zusammenpacken und anschließend wegräumen, ihre Trainingszeiten und Wettkampftermine selbst verwalten und koordinieren – und dazugehört auch, manchmal den eigenen Bedürfnissen wie Faulheit, einer attraktive Nebenbeschäftigung oder Verlockung zu widerstehen.
… dafür, dass sie lernen, mit anderen zu arbeiten und gute Teamkollegen zu sein – reflektiert in der Niederlage und bescheiden im Erfolg.
… dafür, dass sie mit Enttäuschungen umgehen müssen, wenn sie nicht die Platzierung oder den Titel bekommen, die sie sich erhofft haben – aber trotzdem Woche für Woche weitermachen und ihr Bestes geben.
… für die Fähigkeit, zu lernen sich gemeinsam mit dem Team / Verein Ziele zu stecken und zu erreichen – Teil von etwas zu sein und dafür die Verantwortung tragen.
… darin, dass meine Kinder Respekt haben, nicht nur vor sich selbst, sondern auch gegenüber anderen: Fahrern, Schiedsrichter, Trainern, Gegnern, Platzwarte, Putzpersonal.
… für meine Kindern, damit sie begreifen, dass es Stunden um Stunden, Jahre um Jahre harter Arbeit und Training braucht, um einen „Meister“ zu schaffen – dass Erfolg nicht über Nacht geschieht.
… damit meine Kinder nicht vor (oder später mal „auf“) dem Bildschirm sind – sondern, dass sie aktiv sind.
… für meine Kinder, damit sie auf kleine Leistungen stolz sind und auf langfristige Ziele hinarbeiten.
… für die Gelegenheit, die meine Kinder haben, tiefe Freundschaften zu schließen und lebenslange Erinnerungen zu schaffen.
Ich könnte jetzt noch lange weiterschreiben.
Aber um es kurz zu machen:
Ich investiere Zeit und Geld nicht für den Sport, sondern für die Chance, die Sport meinen Kindern bietet. Nämlich Attribute zu entwickeln, die ihnen während ihres ganzen Lebens gut dienen und ihnen die Möglichkeit geben, auch das Leben anderer zu bereichern.
Nach dem, was ich bisher erlebt habe, halte ich das für eine richtig gute Investition!✌🏻😄
Adapted: palframan