Wusstest du, dass nach dem Konsum von Cannabis 24-72 Stunden die aktive Teilnahme am Straßenverkehr nicht gestattet ist?

Das Risiko von Flashbacks ist in dieser Zeit gegeben und somit die Gefahr, einen Unfall zu verursachen.

Wusstest du, dass im Falle eines Unfalls die Versicherung nicht zahlt, wenn Cannabiskonsum nachgewiesen wird?

Egal, ob der Unfall selbst verschuldet wurde oder der / die Jugendliche unschuldig am Unfall war.

Wusstest du, dass Jugendliche, die mit Cannabisweitergabe erwischt werden, ihr Handy abgenommen bekommen und ihre Handy-Kontakte auf mögliche Mit-Konsumenten /  Verteilerkreise geprüft werden?

Das Handy gibt es übrigens in den meisten Fällen im Anschluss danach nicht zurück.

Wusstest du, dass ein Jugendlicher, der / die Cannabis konsumiert und dabei erwischt wird, später unter Umständen diverse Berufe nicht mehr ausüben kann.

Zum Beispiel sicherheitsrelevante Berufe wie am Berufe Flughafen, Berufe bei der Polizei, in der Pflege und medizinischen Versorgung?

Wusstest du, dass Jugendliche, die beim Konsum von Cannabis erwischt, werden ihren Führerschein erst später machen können?

Durch die Diskussion, ob Cannabis legalisiert werden soll oder nicht, kommt es mir so vor, als ob der Konsum von Cannabis immer mehr verharmlost wird. Auch viele Jugendliche sagen: „Ist überhaupt nicht schlimm, hab ich auch schon ausprobiert.“

Spannend wird die Geschichte, wenn wir uns die Fakten, die Wirkung und die Folgen von Cannabiskonsum einfach mal für unsere jugendlichen Kinder ansehen.

Der Konsum von Cannabis kann für Jugendliche potenziell gefährlich sein, aus mehreren Gründen:

1. Gehirnentwicklung: Das Gehirn von Jugendlichen befindet sich noch in der Entwicklung, insbesondere der präfrontale Kortex, der für Entscheidungsfindung, Problemlösung und Impulskontrolle zuständig ist. Cannabis kann diese Entwicklung beeinträchtigen und langfristige Auswirkungen auf kognitive Fähigkeiten und das Lernvermögen haben.

Die Rezepturen jugendliche Menschen sind noch viel „wacher und sensibler“… das heißt, sie reagieren schneller und intensiver auf den Stoff.

2. Abhängigkeitsrisiko: Das Risiko einer Cannabisabhängigkeit ist bei Jugendlichen höher als bei Erwachsenen. Der frühe Konsum von Cannabis kann die Entwicklung einer Abhängigkeit begünstigen, was negative Auswirkungen auf die schulische Leistung, die psychische Gesundheit und die allgemeine Lebensqualität haben kann.

3. Psychische Gesundheit: Cannabis kann das Risiko für psychische Gesundheitsprobleme erhöhen, insbesondere bei Jugendlichen mit einer Veranlagung zu psychischen Störungen. Es gibt Hinweise darauf, dass regelmäßiger Cannabiskonsum das Risiko für psychotische Störungen wie Schizophrenie erhöhen kann.

Ich habe es selbst miterlebt wie Jugendliche durch den Konsum plötzlich mit einer Psychose über lange Zeit in ärztliche Behandlung mussten.

4. Bildung und soziales Leben: Übermäßiger Cannabiskonsum kann sich negativ auf die schulische Leistung auswirken, das Gedächtnis und die Aufmerksamkeit beeinträchtigen sowie die Motivation und Konzentration beeinflussen. Zudem kann der Konsum von Cannabis soziale Isolation begünstigen und das Risiko für problematisches Verhalten erhöhen.

Das Absinken der schulischen Leistungen hab ich des Öfteren bei Schülerinnen und Schülern miterlebt.

Auf einem Workshop für Jugendliche zum Thema Suchtprävention haben wir über die drastischen Folgen von Sucht gesprochen.

„Legalisierte und von der Gesellschaft teilweise akzeptierte Suchtstoffe“ wie Alkohol und Nikotin fordern jährlich ca 74.000 (Alkohol) und 100.000 (Nikotin) Tote allein in Deutschland. (Quelle: Bundesgesundheitsministerium).

Nicht-legalisierte Drogen spielen dabei derzeit nur eine untergeordnete Rolle bei den Todesfällen.

Worauf ein Jugendlicher meinte: „Wenn das so ist, dass Drogen, wenn sie leicht verfügbar sind, mehr Sucht-Potenzial erzeugen und mehr Tote fordern, sollten wir uns das mit der Legalisierung vielleicht noch mal überlegen.“

Schlauer junger Mann.

Es ist wichtig, dass Jugendliche umfassend über die potenziellen Risiken des Cannabiskonsums informiert werden und Zugang zu präventiven Maßnahmen sowie Unterstützung bei Suchtproblemen erhalten.

Denn der Konsum von Cannabis kann neben den gesundheitlichen auch strafrechtliche Folgen haben.

1. Strafrechtliche Konsequenzen: Jugendliche, die beim Besitz oder Konsum von Cannabis erwischt werden, können mit strafrechtlichen Sanktionen wie Geldbußen, gemeinnütziger Arbeit oder sogar einer Haftstrafe konfrontiert werden. Die genaue Strafe hängt von den örtlichen Gesetzen und den Umständen ab.

2. Eintrag im polizeilichen Führungszeugnis: In einigen Ländern kann der Vorfall im Zusammenhang mit dem Cannabiskonsum in das polizeiliche Führungszeugnis aufgenommen werden. Dieser Eintrag kann sich auf die Zukunft der Jugendlichen auswirken, z. B. bei der Jobsuche oder bei der Beantragung von Visa und auch beim Führerschein.

Jetzt haben wir die Fakten… Aber wie fangen wir ein Gespräch mit unseren jugendlichen Kindern darüber an?

Bitte nicht am Küchentisch oder im Zimmer des/ der Jugendlichen.

Diese Situationen gleichen einem Kreuzverhör und sind definitiv durch das „Festsitzen“ im eigenen Wohnbereich nicht nützlich und zielführend.

Hör auf dein Bauchgefühl: wenn ihr gerade unterwegs seid (und am besten dabei zu Fuß unterwegs seid) ist ein Gespräch am sinnvollsten und effektivsten. Da kommt das Gespräch in Bewegung und das Gespräch erträgt es, wenn auch mal eine zeitlang nichts gesprochen wird.

Und dann bitte zuhören, was dein jugendliches Kind über dieses Thema denkt und in den Gedanken-Austausch gehen.

Erst dann kann Vertrauen und gegenseitiges Verständnis entstehen.

Eine Basis für Suchtprävention daheim.

Herzlichst, deine Susanne Seitz