Jeder Mensch hat besonders bevorzugte Wahrnehmungskanäle, mit denen er am besten Informationen aufnimmt.
Die großen Kanäle sind der visuelle, der auditive und der kinästhetische Kanal.
Manche Menschen müssen etwas sehen, um es sich merken zu können. Andere brauchen das gesprochene Wort, wobei hier auch der innere Monolog dazu gehört. Wieder andere müssen es be-greifen, fühlen, sich dabei bewegen…
Es kommt selten vor, dass nur einer dieser Kanäle benutzt wird. Meist gibt es zwei bevorzugte Wahrnehmungskanäle. Allerdings kommt es viel zu oft vor, dass Wissen nur auf einem dieser Kanäle vermittelt wird.
Ein Vortrag ohne visuelle Stütze ist nur für die Auditiven wirklich geeignet… sie verstehen das Gesagte. Was aber ist mit den Visuellen und den Kinästheten? Die fallen durch das Raster und bekommen vom Inhalt des Vortrags nur marginal etwas mit… in homöopathischen Dosen!
Welches ist der bevorzugter Kanal?
Sagst du zum Beispiel deinem Kind täglich mehrmals, dass es seine Jacke
an den Haken hängen soll – und täglich grüßt das Murmeltier und die
Jacke liegt am Boden.
Vielleicht hört es dich bzw. dein Anliegen
nicht, weil es nicht sein offener Kanal ist. Vielleicht darfst du es ihm
zeigen, was du meinst.
Meine Tochter macht sich oft einen Spaß daraus und liest mir etwas vor… ich bin visuell veranlagt und MUSS Texte sehen, um sie zu verstehen. Das weiß sie natürlich und es gibt deshalb meist einen Lachanfall, wenn sie meine verzweifelten Versuche mitbekommt, den Inhalt des Gelesenen zu erfassen. Bis ich mir dann doch den Text schnappe und danach endlich weiß, um was es geht.
Das zieht sich ebenso durch andere Bereiche. Deshalb ist es für mich ineffektiv, mir im Auto Texte oder E-Mails von meinem Handy vorlesen zu lassen. Weil ich dann doch irgendwann anhalte und selbst lese. Privat wie beruflich: ein bevorzugter Kanal ist ein bevorzugter Kanal.
Wie ist es bei dir? Wie bei deinem Kind?
Die meisten Kinder haben den kinästhetischen Kanal noch viel präsenter
als wir Erwachsene. Sie müssen sich gut fühlen und am besten sich
regelmäßig bewegen. Fantastisch wären dabei Bewegungen, die der
Verknüpfung der Gehirnhälften zugute kommen.
Deshalb kann es von
großem Nutzen sein, wenn ein Kind für sich selbst weiß, welche seiner
Wahrnehmungskanäle offen sind und wie es diese am besten bedient.
Nur: sich gut fühlen und bewegen in der Schule? Geht das überhaupt? Geht!! Du musst nur wissen wie! 😉