Pubertät ist keine Krankheit, sondern eine Tatsache… In unserem Leben gibt es sehr wenige wirkliche Probleme. Es gibt jedoch eine ganze Menge an Tatsachen, auf die wir uns in einer mehr oder weniger problematischen Weise beziehen können. Pubertät ist eine dieser Tatsachen.
Wenn die Kinder etwa elf/ zwölf Jahre alt geworden
sind, ist es mit Erziehung in dem Sinne, in dem wir sie in den
vorhergehenden (Klein)Kind-Jahren begleitet haben, vorbei.
Dann gilt es diesen Menschen ganz neu kennenzulernen.
Das sagen und zeigen uns die Kinder auch, aber wir hören es meist nicht. Zuerst sagen sie es uns leise, zeigen es in kleinen Handlungen. Doch wenn wir es nicht verstehen, müssen sie lauter werden, manchmal viel lauter. Und hin und wieder eventuell zu laut!
Dann kommt es zu Konflikten, die gesehen, gehört und gelöst werden wollen.
Dabei geht es jedoch nicht um das WAS, sondern um das WIE!
Entscheidend ist weniger der Inhalt, sondern vielmehr der Prozess.
Nicht: worüber reden oder streiten wir? Sondern: wie reden wir miteinander.
Wie lösen wir diesen Unterschied in Meinung, Weltanschauung, Werteverständnis.
Wie wollen wir, dass mit uns selbst geredet wird? Nur so kann eine Lösung des Konfliktes angegangen werden.
Krankheiten heilen. Pubertät heilt nicht, sondern sie ist eine Weiterentwicklung von einem Stadium zum nächsten.
Dieses Phase ist elementar wichtig zur Loslösung und jeder Mensch braucht diesen Prozess.
Er gehört zum Leben wie die Geburt und der Tod: sie ist eine Tatsache.
Tatsachen geben die Chance für neue Lösungswege. Welchen Weg findest du heute?