10 Herausforderungen, die Eltern oft im Umgang mit ihren pubertierenden Kindern haben – und wie du ab jetzt besser damit umgehen kannst.
5. Dein jugendliches Kind nicht zu sehr bevormunden
Teenager wollen wie Erwachsene behandelt werden, auch wenn sie das strenggenommen noch nicht sind.
Deshalb solltest du es vermeiden, mit ihnen wie mit einem Kleinkind zu reden oder etwas über ihren Kopf hinweg zu entscheiden.
Sätze wie „Hast du deine Hausaufgaben gemacht?“ oder „Denkst du heute ans Training?“ garantieren dir nur einen genervten Blick deines heranwachsenden Kindes und können auf Dauer dazu führen, dass es immer stärker rebelliert und gegen deine Bevormundung aufbegehrt.
Jugendliche müssen lernen, Verantwortung zu übernehmen, und brauchen immer mehr Freiraum, um zu lernen, eigene Entscheidungen zu treffen.
Und auch mit den Konsequenzen einer Entscheidung zurecht zu kommen oder neu zu entscheiden.
Was du stattdessen tun kannst:
* Halte dich öfter mit bewussten Kontrollfragen zurück. Einfach mal dir selbst ein bisschen aus dem Weg gehen. Deiner Rolle als Mutter/Vater. Deiner Bewertung von richtig und falsch/ wichtig und unwichtig.
* „Nerve“ dein Kind nicht mit den immer gleichen Fragen, sonst hat es das Gefühl, du vertraust ihm nicht wirklich.
* Lerne damit umzugehen, dass dein Kind auch mal etwas vor dir verheimlicht und dich nicht mehr in alles einbezieht.
* Bitte akzeptiere, dass dein Kind andere Entscheidungen trifft als die, die du getroffen hättest. Es sind deine Erfahrungen, die dir sagen, dass deine Entscheidung die richtige ist. … für dich. Dein Kind hat andere Strukturen und Denkmuster. Eventuell auch andere Werte. Und es hat das Recht, dass es auch einmal eine Entscheidung treffen darf, die sich hinterher als ungünstig herausstellt. Auch hier gilt das Prinzip der Leitplanken: Raum lassen und nur im Bereich Sicherheitsbewahrung eingreifen. Das sind die Bereiche psychische und physische Gesundheit, finanzielle Schadensbegrenzung und zukunftsentscheidende Perspektiven.
* Ziehe deinen Teenager bitte bei Entscheidungen, die mit ihm und seinem Leben zu tun haben, mit ein. Ja, auch bei der leidigen Diskussion um Handyzeiten oder Fortgehmodalitäten. Meine Vorgabe ist: beide gehen lächelnd aus dem Gespräch. Das funktioniert dann, wenn jeder seine eigenen Bedürfnisse formulieren und auch in dem Entscheidungsprozess mitwirken konnte. Auch hier haben sich Feedbackgespräche bestens bewährt. Ein kommunikatives Tool übrigens nicht nur für Gespräche mit Teenagern… 😉
* Du darfst heute einfach auch mal deinem Kind vertrauen. Und ihm dieses Vertrauen zeigen. So wie du es dir vielleicht vor einigen Jahren von deinen Eltern gewünscht hättest. Wir sind nicht Eltern geworden, um die Fehler unserer Eltern zu wiederholen. Wir sind Eltern geworden, um etwas weiter zu bringen, was mit uns begonnen hat. Unsere Geschichte … und jetzt dann die eigene Geschichte unserer Kinder.
Und es wie einfach fällt dir heute die Frage:
Was liebst du an deinem Kind? Was kannst du vor einer anstehenden Situation groß machen, damit du dich nicht durch die Grenzüberschreitungen verletzt fühlst, sondern die Herausforderung annimmst, deinen Teenager durch diese stürmische Zeit zu begleiten?
Herzliche Grüße,
Susanne Seitz
www.keen-teens.de