10 Herausforderungen, die Eltern oft im Umgang mit ihren pubertierenden Kindern haben – und wie du ab jetzt besser damit umgehen kannst.
9. Keine Strafen verhängen
Strafen werden von Jugendlichen häufig als Machtdemonstration oder Erpressungsversuche der Eltern aufgefasst und sollten daher bei der Erziehung nicht eingesetzt werden. Glücklicherweise sind sie aber mittlerweile aus der Mode gekommen und bleiben häufig das letzte Mittel zum Zweck, wenn Eltern besonders verzweifelt sind und auch kein Reden mehr hilft.
Besser ist, wenn Eltern bei ihrer Erziehung statt auf Strafen lieber auf Konsequenzen setzen, die ihre Kinder für Fehlverhalten tragen müssen.
Denn je älter Kinder werden, desto absurder wäre es, Strafen überhaupt durchzusetzen. Einem aufmüpfigen 16-Jährigen mit Hausarrest zu drohen, hat häufig wenig Sinn.
Was du stattdessen tun kannst:
* Es darf in der Erziehung keine Strafen geben. Strafen sind, wie der Name schon sagt, dem Strafrecht vorbehalten. In der Erziehung zerstören Strafen die Bindung zum Kind. Deswegen ist es wichtig, eine logische Konsequenz aus dem Fehlverhalten zu generieren. Strafen würden nur die Wut auf denjenigen schüren, der die Strafe verhängt. Wenn eine vernunftbasierte Reflexionen des Fehlverhaltens stattfinden soll, dann darf dieses Fehlverhalten eine logische Konsequenz haben.
* Einige dich mit deinem Kind für bestimmte Situationen auf einen Plan B. So könnte es z.B. das Geld für ein Taxi selbst bezahlen müssen, wenn es den letzten Bus verpasst hat und nicht pünktlich zu Hause ist. Dann überlegt es sich zweimal, sich nicht an Absprachen zu halten.
* Sprich keine Konsequenz aus, wenn du wütend oder empört bist. Denke in Ruhe über eine adäquate Konsequenz nach und berate dich mit deinem Partner.
* Setze dich mit deinem Kind zusammen und legt gemeinsam Regeln fest. Sobald es Mitspracherecht hat, wird sich dein Kind eher an Verabredungen halten.
* Und jetzt das wichtigste: zieh die vereinbarte konsequent durch. Die meisten Eltern werden irgendwann schwach und nehmen die Konsequenz zurück, schränken sie ein oder mildern sie ab. Damit sabotierst du den Lerneffekt und du machst dich einfach nur unglaubwürdig als Verhandlungspartner für spätere Diskussionen. Bitte bleibe da absolut stark und geradlinig. Deswegen ist es auch so wichtig, dass Konsequenzen nicht zu drastisch formuliert werden – was dann der Fall ist, wenn du emotional involviert bist durch einen akuten Streit. Vorher klar überlegt und ruhig formuliert. So gehen klare Regeln und so klappt es dann auch im Miteinander.
Konsequent folgt hier auch die entscheidende Frage:
Was liebst du an deinem Kind? Was kannst du vor einer anstehenden Situation groß machen, damit du dich nicht durch die Grenzüberschreitungen verletzt fühlst, sondern die Herausforderung annimmst, deinen Teenager in dieser stürmische Zeit zu begleiten?
Herzliche Grüße,
Susanne Seitz